Die Extraktion von Pflanzenextrakten ist sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunst, die es ermöglicht, das Beste aus Pflanzen zu gewinnen – von wertvollen Terpenen bis hin zu aktiven Inhaltsstoffen – und dabei unerwünschte Komponenten wie Wachse, Fette und Pflanzenmaterial zu entfernen. Egal, ob Sie sich für Methoden mit Lösungsmitteln entscheiden oder den sichereren Weg ohne sie gehen, der Schlüssel liegt in der Auswahl der richtigen Methode. Tauchen Sie mit uns in die faszinierende Welt der Extraktionen ein, wo traditionelle Verfahren auf modernste Technologien treffen, und entdecken Sie, wie jede Methode das Endprodukt beeinflussen kann.
Das Ziel der Extraktion ist es, die aktiven Inhaltsstoffe (Terpene, aktive Substanzen) von unerwünschten Bestandteilen wie Fetten, Wachsen oder Pflanzenmaterial zu trennen. Die verschiedenen Techniken, mit denen dies erreicht werden kann, lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen, je nachdem, ob bei der Extraktion Lösungsmittel verwendet werden oder nicht.
Extraktion unter Verwendung von Lösungsmitteln: Bei diesen Extraktionsmethoden werden organische Lösungsmittel (Butan, Alkohol, Isopropylalkohol, Dimethylether, CO₂) verwendet, um die Trichome (Harz) vom organischen Material zu trennen. Es folgt der Trennprozess, bei dem der entstandene Extrakt erhitzt, gemischt oder anderweitig behandelt wird, um ein konzentriertes Produkt zu erhalten.
Extraktion ohne Lösungsmittel (solventless): Methoden der Extraktion ohne Lösungsmittel umfassen eine Reihe von Techniken, von traditionellen Methoden wie Sieben bis hin zu modernen Verfahren wie der Wassertrennung oder dem Pressen. Bei diesen Techniken werden die Trichome mechanisch vom Pflanzenmaterial getrennt, durch Agitation, Druck, Wärme oder Kälte.
Jede der oben genannten Extraktionsmethoden hat ihre Vor- und Nachteile. Die Hauptunterschiede zwischen den einzelnen Techniken sind die Ausbeute und die Qualität des Endprodukts. Die Arten der gewonnenen Extrakte unterscheiden sich in Aussehen, Struktur, Konsistenz, Gehalt an aktiven Substanzen und Reinheit, je nach der Qualität der Ausgangsmaterialien und den verwendeten Extraktionsprozessen.
Extraktionsmethoden ohne Lösungsmittel
Die Hauptvorteile der Extraktion ohne Lösungsmittel sind die Sicherheit und die relativ niedrigen Anschaffungskosten für die Ausrüstung. Diese Techniken geben den Züchtern die Gewissheit, dass das Endprodukt ungiftig ist. Darüber hinaus besteht bei der Herstellung kein Risiko einer Vergiftung oder Verletzung, wie es bei der Verwendung von brennbaren Lösungsmitteln der Fall ist.
Sieben
Das Sieben (Dry Sift) gehört zu den ältesten Methoden der Harzextraktion, die von Züchtern weltweit seit Jahrhunderten verwendet wird. Bei dieser Technik wird trockenes Pflanzenmaterial (Blüten, Blätter, Trim) verarbeitet und durch feine Siebe mit winzigen Löchern gesiebt, durch die nur die Trichome hindurchgehen. Das Harz wird durch mechanische Bewegung aus dem Trockengut freigesetzt und hat die Form eines klebrigen Pulvers, das weiter gepresst, gereinigt oder anderweitig verarbeitet werden kann.
- Handsiebe für Dry Sift sind für Hobbyzüchter und für diejenigen geeignet, die die Extraktionsprozesse vollständig kontrollieren möchten. Dank der verschiedenen Maschenweiten der Siebe können unterschiedliche Trichomgrößen erfasst werden, was Ihnen die Möglichkeit gibt, die Qualität des Endprodukts zu entscheiden.
- Automatische Pollinatoren funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie Handsiebe, sind jedoch mit einem Motor ausgestattet, der das Material durchsiebt und so den Arbeitsprozess beschleunigt.
Wassereextraktion
Die Extraktion mit Eiswasser basiert auf dem Sieben und beinhaltet das Eintauchen des pflanzlichen Materials in eine Mischung aus Eis und Wasser, gefolgt von Mischen und Abseihen durch Beutel mit Netzboden. Kaltes Wasser erleichtert die Freisetzung der Trichome, was zu einem reineren Produkt führt als bei der trockenen Siebung.
- Extraktionsbeutel für die Pollen-Separetion mit Sieben in verschiedenen Maschenweiten sind das Grundwerkzeug für die Wassereextraktion. Für den Anfang benötigen Sie ein Basisset mit drei Beuteln (220,73,25 Mikron), wobei das Sieb mit den größten Maschen (220 µm) Verunreinigungen und pflanzliches Material erfasst, das mittlere Sieb (73 µm) die größten Trichome und das untere Sieb (25 µm) den Rest des Harzes.
- Pollen-Trennmaschinen erleichtern das Mischen und anschließende Abseihen von Wasser durch die Siebe. Durch sanftes, aber gründliches Mischen kann ein höherer Ertrag erzielt werden, und das Endprodukt ist sauberer als bei der manuellen Verarbeitung.
Heißpressen
Das Pressen gehört zu den modernen Extraktionsmethoden, bei denen pflanzliches Material oder Harz, das durch Siebung oder Wassereextraktion gewonnen wurde, gepresst und erhitzt wird, um überschüssige Wachse und Öle vom Produkt zu trennen. Das Ergebnis ist ein sehr reines Produkt mit hohem Terpen- und Wirkstoffgehalt. Der Vorteil des Heißpressens liegt in der hohen Qualität des gewonnenen Extrakts und dem Fehlen von Lösungsmitteln. Bei dieser Methode kommt man nicht ohne eine spezielle hydraulische Presse mit Heizplatten aus.
- Handpressen sind für Hobbyzüchter und für diejenigen geeignet, die diese Methode erstmals praktisch ausprobieren möchten.
- Automatische Harzpressen sind etwas teurer als manuelle, aber mit ihnen können bessere Ergebnisse erzielt werden.
Extraktionsmethoden mit Lösungsmitteln
Die Hauptvorteile von Extraktionsmethoden mit Lösungsmitteln sind der Ertrag und der niedrige Preis, insbesondere bei der industriellen Verarbeitung. Allerdings muss man bei der Verarbeitung zu Hause immer bedenken, dass die meisten dieser Substanzen hochentzündlich oder toxisch sein können. Die folgenden Absätze dienen nur zur groben Einführung in einige Extraktionsmethoden. Wenn Sie sich entscheiden, diese Techniken zu nutzen, machen Sie sich bitte zuerst gründlich mit dem Arbeitsverfahren und den Risiken vertraut und beachten Sie alle Sicherheitsvorkehrungen.
Extraktion mit Ethanol/Isopropylalkohol
Ethanol oder Isopropylalkohol sind die häufigsten Lösungsmittel, die bei der Harzextraktion verwendet werden. Der Extraktionsprozess mit diesen Substanzen kann auf verschiedene Weisen durchgeführt werden, aber das grundlegende Verfahren besteht immer darin, das pflanzliche Material in das Lösungsmittel einzutauchen und anschließend zu verdampfen. Der Nachteil ist, dass polare Lösungsmittel (Ethanol) leicht wasserlösliche Verbindungen wie Wachse oder Fette binden, was unerwünscht ist und die Produktqualität verringert. Diese Verunreinigungen können durch Abkühlung (Winterisierung), Pressen oder andere Verfahren entfernt werden.
Extraktion mit Kohlenwasserstoffen
Eine der beliebtesten und gleichzeitig effektivsten Extraktionsmethoden auf Lösungsmittelbasis ist die Kohlenwasserstoffextraktion. Bei diesen Techniken werden leichte Kohlenwasserstoffe wie Butan oder Dimethylether verwendet, die aufgrund ihres niedrigen Siedepunkts eine Extraktion und Trennung bei niedrigen Temperaturen ermöglichen. Das Ergebnis ist ein sehr reines Produkt mit hohem Terpen- und Wirkstoffgehalt. Kohlenwasserstoffextraktionen ermöglichen deutlich höhere Erträge als andere Methoden.
- Addipure Extraktoren für die Extraktion mit Dimethylether und N-Butan sind aus hochwertigen Materialien gefertigt und erleichtern die sichere Extraktion mit Kohlenwasserstoffen.
Extraktion mit Kohlendioxid (CO₂)
Die Extraktion mit CO₂ gilt als eine der reinsten und umweltfreundlichsten Methoden zur Gewinnung von Pflanzenextrakten. Bei dieser Methode wird Kohlendioxid erhitzt und unter Druck in einen überkritischen Zustand versetzt, in dem es gleichzeitig wie ein Gas und eine Flüssigkeit wirkt. CO₂ im überkritischen Zustand dringt leicht in das pflanzliche Material ein und trennt die Wirkstoffe, Terpene und andere Verbindungen. Nach der Extraktion verdampft das CO₂ einfach und wird wiederverwendet, sodass es sich um einen ungiftigen Prozess ohne Rückstände von Lösungsmitteln handelt. Eine CO₂-Extraktion kann nicht ohne teure Laborgeräte durchgeführt werden, die in der Regel für Hobbyzüchter nicht verfügbar sind.
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