Führen Sie ein Tagebuch? Eine Frage, die die meisten Gärtner wahrscheinlich überrascht. Tatsache ist, dass diese etwas altmodische Methode der Dokumentation dem Gärtner einen perfekten Überblick über die Prozesse gibt, die das Ergebnis des Anbaus beeinflussen. Außerdem ist das Führen eines Tagebuchs eine günstige und einfache Möglichkeit, sich im Indoor-Gärtnern zu verbessern.
Fragen Sie sich, wozu ein Anbautagebuch gut sein soll? Unser Gedächtnis kann uns oft täuschen und nach der Ernte ist es häufig schwer, sich zu erinnern, wo während des Anbaus ein Fehler gemacht wurde. Wenn Sie während des gesamten Zyklus aufschreiben, was Sie wann getan haben, können Sie am Ende leicht feststellen, was funktioniert hat und was nicht. Überdüngung, falsches Gießen oder zu spätes Umtopfen? Wenn Sie darüber eine Aufzeichnung haben, vermeiden Sie diese Fehler beim nächsten Mal. Durch das systematische Verfolgen Ihrer Vorgehensweise können Sie Ihren Anbau ständig optimieren. Mit der Zeit finden Sie heraus, welches Substrat am ergiebigsten ist oder welche Kombination aus Dünger und Beleuchtung die besten Ergebnisse gebracht hat. All das hilft Ihnen, effizienter zu gärtnern. Nicht zuletzt ist ein Anbautagebuch hilfreich, wenn Sie auf ein Problem stoßen. Wenn Sie zum Beispiel eine Gelbfärbung der Blätter bemerken, können Sie leicht nachvollziehen, was sich in den letzten Tagen geändert hat. Vielleicht haben Sie einen neuen Dünger verwendet, die Bewässerung angepasst oder sich die Temperatur verändert. Das Tagebuch hilft Ihnen, die Ursache zu erkennen und schnell eine Lösung zu finden.
Was gehört ins Anbautagebuch?
Die wichtigste Funktion des Anbautagebuchs ist die gründliche Dokumentation der Anbaubedingungen, der Pflanzenernährung und wichtiger Meilensteine. Notieren Sie sich die Daten der Aussaat, Keimung, des Umtopfens, Blühbeginns und der Ernte. Der Zeitstrahl hilft Ihnen, die Dauer der einzelnen Anbauphasen zu verfolgen und den nächsten Zyklus besser zu planen. Schreiben Sie auf, welches Substrat Sie verwendet haben, welche Dünger und Zusätze Sie gegeben haben und welchen Beleuchtungsplan Sie eingehalten haben. Jedes Mal, wenn Sie gießen, notieren Sie Uhrzeit und Menge der Bewässerung. Wenn Sie den pH- oder EC-Wert der Nährlösung messen, sollten Sie diese Werte ebenfalls jedes Mal dokumentieren. Notieren Sie täglich die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Anbauraum. Halten Sie auch fest, wie sich die Pflanzen verändern – Blattfarbe, Wachstumsgeschwindigkeit oder Blühbeginn.
- Grundlegende Meilensteine (Aussaat, Umtopfen, Umstellung auf Blüte, Ernte)
- Verwendete Materialien, Dünger und Technik
- Gemessene Werte (EC, pH, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, VPD, PPFD)
- Beobachtungen (Pflanzenentwicklung, Wachstumsgeschwindigkeit, Farbe, ungewöhnliche Deformationen)
- Eingriffe und ungewöhnliche Ereignisse (LST, Spritzungen, Schädlinge, Schimmel, Umweltveränderungen)
Tipps und Werkzeuge für das Anbautagebuch
Das Tolle am Anbautagebuch ist, dass es jeder führen kann und keine teure Ausrüstung nötig ist. Es geht nicht darum, Aufsätze zu schreiben – ein paar Zahlen oder Sätze pro Tag genügen. Wichtig sind jedoch Regelmäßigkeit und Sorgfalt. Im Idealfall nehmen Sie sich täglich Zeit und widmen sich einige Minuten Ihren Pflanzen. Sie werden es Ihnen mit einer reichen Ernte danken.
- Stift und Notizbuch: Vielleicht ist es schon eine Weile her, seit Sie Stift und Papier verwendet haben – natürlich können Sie Ihr Tagebuch auch digital führen. Dennoch ist altmodisches Papier in diesem Fall oft die schnellste (und sicherste) Methode der Dokumentation.
- Digitaler Hygrometer und Thermometer: Die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Anbauraum sollte zur Routine jedes Gärtners gehören. Wir empfehlen den Einsatz eines digitalen Thermo-Hygrometers.
- EC- und pH-Meter: Viele Anbaumethoden erfordern regelmäßige Messungen von EC und pH der Nährlösung oder des Abflusswassers aus dem Substrat. Für den Indoor-Anbau sind digitale EC- und pH-Meter am besten geeignet, da sie präzise und zuverlässige Werte liefern.
Weitere Tipps und Anleitungen für Indoor- und Outdoor-Gärtner finden Sie im Higarden Blog.