Kokossubstrat ist ein modernes Anbaumedium, das aus Fasern und Schalen von Kokosnüssen hergestellt wird. Es gibt viele Varianten und es ist für eine Vielzahl von Gartenbautechniken geeignet, von traditionellem Anbau in Töpfen bis hin zu Hydroponik oder großen Bewässerungssystemen. In diesem Leitfaden helfen wir Ihnen, den richtigen Typ Kokossubstrat für Ihr Gewächshaus, Garten oder Gewächshaus auszuwählen.
Kokossubstrate sind eines der vielseitigsten und einfachsten Anbaumaterialien, die Sie für den Anbau wählen können. Im Gegensatz zu Erde, bei der es schwierig ist, pH-Wert und Nährstoffe im Substrat genau zu überwachen, ist es bei Kokos einfach, diese beiden Größen mit EC- und pH-Metern zu überwachen und mit Nährlösung anzupassen. Gleichzeitig haben Kokossubstrate eine ausreichende Puffereigenschaft und halten Wasser sowie Nährstoffe gut zurück, sodass sie weniger anfällig für Fehler sind als vollständig hydroponische Systeme. Sie erhalten also das Beste aus beiden Welten: die Sicherheit eines klassischen Anbaumediums und die Geschwindigkeit sowie Effizienz des hydroponischen Anbaus.
HAUPTVORTEILE DES ANBAUS IN KOKOS
- pH- und nährstoffneutral: Kokosfasern enthalten von Natur aus nur wenige Nährstoffe, was eine präzise Pflanzenernährung erleichtert. Sie können den Pflanzen genau die Nährstoffe zuführen, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigen. Darüber hinaus lässt sich der pH-Wert im Wurzelbereich einfach anpassen, ohne den EC-Wert zu erhöhen.
- Optimale Drainage: Kokosfasern können das Zehnfache ihres Eigengewichts an Wasser halten, und im Gegensatz zu Materialien wie Kermezit oder Perlit, die Wasser schnell ableiten, halten sie das Wurzelsystem der Pflanzen länger feucht, sodass eine zu häufige Bewässerung nicht notwendig ist. Im Vergleich zu Erde fließt das Wasser jedoch schneller ab, sodass Sie die Pflanzen viel häufiger bewässern und düngen können.
- Gesunde Wurzelentwicklung: Der Anbau in Kokossubstrat fördert die Wurzeln der Pflanzen, die schneller wachsen und gesünder sind. Dies liegt an der Fähigkeit der Fasern, hohe Mengen an Nährstoffen, Wasser und Luft zu speichern. Wurzeln ohne Zugang zu Luft (zum Beispiel in zu kompakter Erde oder schlecht belüftetem hydroponischen Nährstoffgemisch) entwickeln sich schlecht und sind anfällig für Schimmelbefall.
- Weniger Schädlinge: Viele bodenlebende Schädlinge und Krankheitserreger gedeihen im Kokossubstrat nicht besonders gut. Außerdem enthalten Kokosfasern häufig Trichodermasorten, die die Wurzeln der Pflanzen vor anderen parasitären Mikroorganismen schützen.
- Ökologisches und wiederverwendbares Material: Kokossubstrate werden aus Abfallmaterialien hergestellt und können wiederverwendet werden. Dies stellt eine erhebliche Reduzierung des CO2-Fußabdrucks und der ökologischen Auswirkungen beim Anbau dar.
Gepufferter oder ungepufferter Kokos
Bei der Auswahl von Kokossubstraten ist es sehr wichtig, zwischen gepuffertem (buffered) und ungepuffertem (unbuffered) Kokos zu unterscheiden. Das Puffern ist der Prozess der Vorbereitung von Kokosfasern vor der Verwendung für den Pflanzenanbau. Kokosfasern in roher Form enthalten nämlich hohe Mengen an Salzen und sind gleichzeitig arm an Calcium und Magnesium. Beim Puffern, das durch Einweichen und Spülen in Wasser mit angepasstem pH-Wert erfolgt, werden Kalium- und Natriumionen, die an das Kokos gebunden sind, durch Calcium und Magnesium ersetzt, die die Pflanzen benötigen.
Die meisten Hersteller von Kokossubstraten liefern bereits vorgepufferte Mischungen, die vor der Verwendung nicht weiter bearbeitet werden müssen; es reicht aus, sie einfach in Wasser oder Nährlösung einzutauchen. Wenn Sie Kokos als Zusatzstoff für nährstoffreiche und organische Erde verwenden möchten, ist es nicht erforderlich, das Material vorab zu puffern, da das Substrat trotzdem genügend Calcium und Magnesium enthalten wird.
Arten von Kokossubstraten und deren Verwendung
Reine Kokossubstrate
Kokossubstrate ohne Zusätze enthalten nur Kokosfasern und -granulat und sind geeignet als Basissubstrat für den Anbau im Innen- und Außenbereich, klassisch in Töpfen oder hydroponisch sowie unter Verwendung automatischer Bewässerungssysteme. Kokossubstrate enthalten nur minimale Mengen an Nährstoffen, die den Pflanzen in Form von Kokosdüngern zugeführt werden müssen. Kokosfasern sind auch eine hervorragende Zutat für Gartenbausubstrate, bei denen sie die Zirkulation von Wasser und Luft verbessern.
Kokossubstrate mit Perlit/Keramzit
Kokossubstrate angereichert mit Perlit oder Keramzit haben bessere Drainageeigenschaften und helfen, Staunässe zu verhindern, was vor allem Pflanzenzüchtern in Töpfen zugutekommt. Das übliche Verhältnis von Kokosfaser zu Mineralbestandteilen liegt in solchen Fällen in der Regel bei 70 % zu 30 %. Durch das schnellere Austrocknen des Substrats ist es möglich, die Pflanzen häufiger zu gießen.
Presskokossubstrate
Presskokos, der in feste Briketts oder Ziegel gepresst wird, hat den Vorteil, dass es die Kosten für Lagerung und Transport senkt. Das ist nicht nur für Händler vorteilhaft, sondern auch für Großzüchter, die große Mengen an Anbaumaterial benötigen. Presskokossubstrat muss vor der Verwendung in Wasser oder Pufferlösung eingeweicht werden, damit sich die Fasern entfalten. Danach kann es entweder pur oder mit anderen Zusätzen wie Torf, Erde oder Perlit/Keramzit gemischt verwendet werden.
Kokossubstratmatten
Anbaumatten mit Kokossubstrat sind besonders praktisch für Züchter, die automatische Bewässerungssysteme verwenden, da sie helfen, Wasser und Dünger zu sparen, indem sie eine präzise und gleichmäßige Bewässerung ermöglichen. Trotz ihrer Fähigkeit, große Mengen Wasser zu speichern, bieten Anbaumatten ausreichende Drainage und Luftzufuhr, was das schnelle Wurzelwachstum ohne das Risiko von Krankheitserregern oder Schimmel fördert. Anbaumatten können mehrfach verwendet werden.
Kokossubstrate mit Trichoderma
Eine Reihe von Kokossubstraten enthält Trichoderma, einen natürlich vorkommenden nützlichen Pilz, der sich fast jedem Umfeld anpassen kann. Trichoderma produziert Metabolite, die das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmen und so Pflanzen vor parasitären Pilzen und anderen Krankheitserregern schützen. Einige Arten von Trichoderma (T. reesei) produzieren große Mengen Cellulase, andere (T. virens) sind perfekte Mykoparasiten und können auf anderen Pilzen parasitieren, und wiederum andere (T. harzanium) sind nachweislich wirksam im Kampf gegen Nematoden.
Anbautaschen mit Kokossubstrat
Praktische Blumentöpfe mit Kokossubstrat, die sofort einsatzbereit sind, werden besonders von Züchtern in Gewächshäusern und im Freien geschätzt. Der Vorteil ist die einfache Anwendung, ohne dass die Kokosfasern eingeweicht oder gepuffert werden müssen. Das Kokossubstrat ist in den Taschen nicht komprimiert, sodass es eine gute Drainage ermöglicht und hervorragend Wasser aufnimmt. Anbautaschen können mehrfach verwendet werden.
Wie jedes Anbaumedium hat auch Kokos seine Tücken und erfordert ein gewisses Maß an Wissen und Praxis. Nun, da Sie wissen, welche Art von Kokossubstrat Sie wählen und wie Sie es verwenden, sind Sie bereit, mit dem Anbau zu beginnen.