Weiße Fliegen: Bewährte Methoden zur Bekämpfung der Plage im Gewächshaus
Fliegen kleine weiße Fliegen um Ihre Pflanzen? Dann haben Sie es mit Weißen Fliegen zu tun. Dabei handelt es sich um weit verbreitete Insektenschädlinge, die an Pflanzen in Gewächshäusern, Indoor- oder Außenanlagen auftreten. Weiße Fliegen gehören zwar nicht zu den gefährlichsten Insekten, saugen aber Pflanzensaft, übertragen Krankheiten und sollten schnellstmöglich beseitigt werden. Zum Glück ist das nicht allzu schwer. Wir zeigen Ihnen, wie es geht!
Was sind Weiße Fliegen und warum sind sie gefährlich?
Weiße Fliegen (Aleyrodidae) sind kleine Insekten, die mit Blattläusen verwandt sind und sich vom Pflanzensaft ernähren. Auf den ersten Blick wirken diese kleinen weißen Fliegen harmlos, doch sie können großen Schaden anrichten. Neben der Schwächung der Pflanze durch das Saugen von Saft scheiden sie klebrigen Honigtau aus – eine zuckerhaltige Substanz, die sich auf den Blättern ablagert und Schimmelbildung begünstigt. Dies beeinträchtigt die Photosynthese und schwächt die Pflanze zusätzlich. Weiße Fliegen sind zudem Überträger verschiedener Viruskrankheiten, die sich besonders im Gewächshaus, Growbox oder Indoor-Grow schnell verbreiten. Bei starkem Befall kann schnell die gesamte Ernte verloren gehen.
Wie erkennt man einen Befall mit Weißen Fliegen?
Weiße Fliegen zu erkennen ist nicht schwer. Die erwachsenen Tiere ähneln weißen Fliegen und sind etwa 1–2 mm lang. Meist sieht man sie um die Pflanzen fliegen, vor allem aber sitzen sie auf der Unterseite der Blätter, wo sie den Saft saugen. Um das Ausmaß des Befalls einzuschätzen, schütteln Sie die Pflanze leicht – fliegen viele weiße Insekten auf, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Weiße Fliegen. Weitere Anzeichen für einen Befall sind:
- Weiße Flecken auf den Blättern: Weiße Fliegen scheiden ein wachsartiges Sekret aus, das weiße Spuren auf den Blättern hinterlässt und Schimmel fördert.
- Beschädigte Blätter: Befallene Pflanzen zeigen welkende Blätter mit hellen Punkten.
- Eier der Weißen Fliegen: Auf der Unterseite der Blätter finden sich die Eier der Weißen Fliegen in charakteristischer kreisförmiger Anordnung.
Natürliche Methoden zur Bekämpfung von Weißen Fliegen
Bevor Sie zu chemischen Mitteln greifen, probieren Sie bewährte natürliche Methoden. Sie sind umweltfreundlich und oft sehr effektiv:
- Gelbtafeln: Weiße Fliegen werden von Gelb angezogen. Bringen Sie Gelbtafeln in der Nähe der befallenen Pflanzen an, um erwachsene Tiere zu fangen. Wechseln Sie die Tafeln regelmäßig aus.
- Biologischer Schutz: Sehr effektiv sind parasitäre Schlupfwespen (formosa, E. eretmocerus), Raubmilben (Amblyseius swirskii) sowie entomopathogene Pilze (B. bassiana, I. fumosorosea).
- Bio-Sprays gegen Weiße Fliegen: Verwenden Sie insektizide Sprays mit ätherischen Ölen (Rock Effect) und andere biologisch abbaubare Mittel (z. B. CannaCure, BioBizz Leaf Coat, BioNova NovaFoliar, Botano Health).
- Vorbeugende Sprays: Vorbeugung ist einfacher als Bekämpfung. Behandeln Sie daher auch gesunde Pflanzen regelmäßig mit präventiven Pflanzenschutzmitteln, um sie vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen und ihre Vitalität zu stärken.
Produkte gegen Weiße Fliegen
Wenn natürliche Methoden nicht ausreichen, können stärkere Mittel zum Einsatz kommen. Auch hier haben Sie die Wahl zwischen ökologischen Sprays und chemischen Insektiziden. Bei essbaren Pflanzen ist besondere Vorsicht geboten – beachten Sie die Schutzfristen und mögliche Gesundheitsrisiken.
- Systemische Insektizide: Sprays mit dem Wirkstoff Acetamiprid wirken hervorragend gegen Weiße Fliegen – sowohl gegen Larven als auch gegen erwachsene Tiere – und haben eine langanhaltende Wirkung.
- Sprays gegen Weiße Fliegen: Probieren Sie Sprays mit Azadirachtin oder gezielte Sprays zur Bekämpfung von Weißen Fliegen.
- Hausgemachter Spray mit Neemöl: Mischen Sie 5 ml NeemOil mit 1 Liter warmem Wasser und einem Tropfen Spülmittel. Wenden Sie das Spray zweimal im Abstand von drei Tagen an und wiederholen Sie die Anwendung bis zur vollständigen Ausrottung. Achtung: Neemöl hat einen starken Geschmack und Geruch und eignet sich nicht für blühende Heilpflanzen.
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